Irish Setter

Jessica von der Osterpforte

Geboren: 14.08.2012

Vater: Russell's Kismet

Mutter: Diva von der Osterpforte

HD: A1

PRA rcd 4 frei

CLAD frei

Formwert: Vorzüglich

Wesenstest 192 Punkte


Bei Jessica hat es mit dem Erreichen der Zuchttauglichkeit länger gedauert, als geplant war.

Zum einen aufgrund einer Änderung der Zuchtordnung des Irish Setter Club Deutschland e.V. von Januar 2015, nach der die für die Zuchttauglichkeit bereits erreichten Formwertnoten von Jessica nicht mehr für die Zuchtzulassung gültig waren und wir dadurch die Ausstellungen mit Spezialzuchtrichtern des ISCD wiederholen mussten.

Durch die Tatsache, dass Hündinnen ihren ersten Wurf vor Vollendung des 6. Lebensjahres haben müssen, waren wir nun etwas im Zugzwang, was die Erstbelegung von Jessica betraf.  Da Jessica nun bald das 5. Lebensjahr vollendet und nur einmal im Jahr läufig wird, war uns das Risiko einfach zu groß, mit ihr und damit einer weit zurückreichenden Linie nicht mehr züchten zu können. Daher haben wir sie im März diesen Jahres von Phill of Wildfire belegen lassen.


Jessica ist etwas ganz Besonderes für uns, nicht nur, dass sie in unseren Augen den idealen Irish Setter darstellt, sowohl was Aussehen als auch die Arbeit im Feld angeht. Hinzukommen ihre Ausgeglichenheit, ihre Lebendigkeit, ihr starker Wille, ihre Sanftheit und ihre zähe Natur.

Jessica hat etwas ganz Besonderes mitgemacht und durchgestanden, auch hier spielt der Faktor Zeit eine große Rolle, aber wir sind froh, dass wir die Zeit überhaupt bekommen haben.

Das Leben Jessicas hing am seidenen Faden. Im Herbst 2014 schien sie Schmerzen an der rechten Vorderseite zu haben, eine Schwellung war sichtbar, Röntgen und Ultraschall brachten keine Resultate, Blutbild war unauffällig. Die Schwellung ging zurück, sie schien aber weiterhin Schmerzen in rechten Vorderbein zu haben, diese zeigten sich allerdings eher im Ruhezustand, es bestand der Verdacht auf eine Zerrung oder Dehnung, uns wurde gesagt, sowas sei langwierig. Schließlich fuhren wir in die Tierklinik nach Hofheim, dort wurde dann die wahre Ursache für Jessicas Schmerzen entdeckt: Jessica hatte einen Schaschlikspieß unzerkaut heruntergeschluckt, dieser hatte sich durch mehrere Organe gebohrt, die Lunge verletzt und war zwischen den Rippen steckengeblieben und dort mittlerweile eingewachsen.

Der Arzt der Tierklinik machte uns klar, dass eine komplizierte Operation, die nur ein Spezialist durchführen könne und bei der der komplette Brustkorb geöffnet werden müsse, nötig sei.

Als er uns sagte, Jessica könne es schaffen, wurde uns erst bewusst, wie ernst es um sie stand.

Der OP-Termin wurde vereinbart und ab da begannen die Wochen des Fürchtens und Hoffens, des bangen Wartens.

Jessi überstand die OP gut, musste natürlich stationär intensiv betreut werden. Nach einigen Tagen, die ersten Komplikationen, der Eiweißabbau war extrem und sie fraß nicht mehr. Die betreuenden Ärzte glaubten, dass sie Heimweh hatte und psychisch abbaute, daher baten sie uns, Jessi jeden Tag zu besuchen. (Am Anfang war genau dies nicht erwünscht um den Klinikaufenthalt nicht noch komplizierter zu machen). Als wir sie sahen, bot sie einen fürchterlichen Anblick, gezeichnet von der schwierigen OP und stark abgemagert. Aber uns ging das Herz auf, als wir sahen, wie sie sich freute, dass wir da waren. Wir hatten natürlich ihr Lieblingsfutter dabei und sie fraß es. Von da an sind wir jeden Tag zu ihr gefahren, immer etwas Leckeres dabei. Jeden Tag wurden wir von einem Arzt der Klinik telefonisch über ihren Zustand informiert, nach 12 Tagen endlich durften wir sie nach Hause holen.

Jetzt war Schonung angesagt, am Anfang auch noch kein Problem, aber schon nach kurzer Zeit meinte Jessi fitter zu sein, als sie war. Immerhin wurde ihr bei der OP die halbe Lunge entfernt, also ließen wir es langsam angehen. Sie erholte sich erstaunlich schnell, und war nach wenigen Wochen fast wieder die Alte.

Heute merkt man ihr von dem was sie durchgestanden hat überhaupt nichts mehr an, auch draußen im Feld ist sie in keinster Weise eingeschränkt.